Akademische Richtlinien

Prof. Paul Beaulieu, ESG-UQAM, Mitglied des Wissenschaftlichen Rates

Dieser Text beschreibt die akademische Ausrichtung der vom Business Science Institute angebotenen Doktorandenausbildung. Er integriert die Kommentare und Vorschläge zahlreicher Mitglieder der Fakultät des Business Science Institutes.

Einleitung

Die Tätigkeit des Business Science Institutes steht im Einklang mit dem aktuellen Ansatz von Management-Ausbildungsprojekten, die auf der internationalen und multi-institutionellen Beteiligung einer Exzellenz-Fakultät an einem Netzwerk, sowie auf einem Ausbildungsprogramm basieren, das sich an Führungskräfte richtet, die sich besonders mit der kritischen und phantasievollen Reflexivität über Management-Situationen und ihre beruflichen Erfahrungen beschäftigen.

Das Business Science Institute betrachtet den Bereich des Managements aus einer globalen Perspektive und respektiert dabei die Besonderheit des Umfelds, in dem die Managementpraxis ausgeführt wird. Die Aktivitäten des Business Science Institutes widmen sich der Entwicklung dieser Managementpraxis.

Das Business Science Institute befasst sich mit den grundlegenden Logiken, die den Managementpraktiken zugrunde liegen, sowie mit der Bedeutung der dynamischen Entwicklung individueller und organisatorischer Kapazitäten zur Wissensbildung

1. Strategische Positionierung des Business Science Institutes

Die Ausbildung von Manager-Doktoranden aus der Managementpraxis:
Das Business Science Institute hat sich zum Ziel gesetzt, durch eine originelle Ausbildung von Manager-Doktoranden einen Ausbildungsbedarf zu decken, der von den bestehenden akademischen Einrichtungen nicht erfüllt wird. Das Business Science Institute wird mit der Zeit zum zentralen Knotenpunkt für die Animation einer internationalen Gemeinschaft von Gleichgesinnten werden, die sich der Förderung des Wissens in der Management-Praxis widmet.

Die Funktion der Manager-Doktoranden ist es, die folgenden Aufgaben innerhalb ihrer Organisation bzw. ihres Unternehmens, in Zusammenarbeit mit den Berufsfeldern und den wissenschaftlichen Gemeinschaften, zu erfüllen:

  • Erzeugung neuen gültigen Wissens “aus und für” die Praxisfälle
  • Aufbau eines Wissenskorpus zu Managementpraktiken
  • Kommunikation und Transfer von Managementwissen und -praktiken in Peer-Communities auf der Basis wissenschaftlich fundierter Debatten
  • Ausbildung Lernender zum “Doctor of Management Practice” ausbilden
  • Beteiligung an der direkten oder indirekten Befragung des Wissenskorpus im Management und an der Erstellung von Forschungsfragen, die sich aus der Managementpraxis ergeben

Eine auf Leistung ausgerichtete Perspektive
Doktoren der Managementpraxis befassen sich primär mit den Prozessen der ökosystemischen Intelligenz von Strategie, Umsetzung und Effizienz im Handeln von Organisationen und Managern. Daher auch der Zusatz Executive im Titel ihrer Ausbildung: Executive Doctorate in Business Administration.

Praxisbezogenes Wissensgebiet
Die in den Praxissituationen entstehenden Management- und Wissensfelder basieren auf spezifischen Erkenntnistheorien und auf den entsprechenden Regeln und Ansätzen für die Produktion und Validierung von Wissen und Know-how.

Der Entwicklungsstand von Wissenssystemen und -gemeinschaften im Umfeld der Managementpraxis hat einen Zustand und eine Dynamik erreicht, die Führungskräfte erfordert, die in der Lage sind, wissenschaftlich bestätigtes Wissen zu produzieren und zu kommunizieren.

Ein hohes Niveau der Fakultät
Der wissenschaftliche Rat des Business Science Institutes setzt sich aus Professoren und Doktoren in BWL zusammen, die in renommierten Universitäten und Business Schools tätig sind und Forschungserfahrung und zahlreichen Publikationen aufweisen.

Moderne technische Infrastruktur
Die modernen Telekommunikations- und Fernstudieneinrichtungen des Business Science Institutes sind ein beeindruckendes Werkzeug für die Ausbildung dieser neuen Doktoranden. Das Business Science Institute hat sich mit einer hochmodernen technischen Infrastruktur ausgestattet, um seine Ausbildungs- und Wissensverbreitungsaktivitäten auf globaler Ebene zu unterstützen, und es strebt danach, eine globale Plattform für die Ausbildung des Executive Doctorate in Business Administration zu werden.

2. Die zu entwickelnden pragmatischen Kapazitäten

Die Fähigkeiten, die von Kandidaten für den DBA-Doktorgrad entwickelt werden, fallen in die folgenden fünf Bereiche:

Pragmatik des Handelns
Ihr detailliertes Wissen über die Prozesse und die Dynamik der Wirksamkeit kollektiven Handelns und die Fähigkeit, deren Entwicklung zu gestalten, verleihen ihnen eine besondere Kompetenz.

Diese Handlungs- und Umsetzungsorientierung wird auf der Basis der Beherrschung einer ganzheitlichen, integrativen und ökosystemischen Sichtweise ausgeübt und legt großen Wert auf das Wissen um die Dynamik der Veränderung. Die Dissertationsthemen sind daher von betriebswirtschaftlichem Interesse für die Organisationen, zu denen sie gehören, während sie darauf abzielen, generisches Handlungswissen vorzuschlagen, das in ähnlichen Managementsituationen mobilisiert werden kann.

Urteil und kritisches Denken
Die Kenntnisse und Praktiken der kritischen Analyse von Management- und Organisationsrealitäten sichern ein hohes Maß an Qualität bei der Beurteilung und Entscheidungsfindung In Situ.

Die Beherrschung individueller und kollektiver Selbstreflexion zur Erweiterung des Bewusstseins für die vielfältigen Facetten gelebter Wirklichkeiten angesichts komplexer Zusammenhänge und für die ganzheitliche Intelligenz von Führungssituationen prägen die Ausbildung.

Eine wissenschaftlich fundierte Wissenspraxis auf Basis von Erfahrungswerten
Im Lehrplan werden die folgenden Punkte entwickelt:

  • Beherrschung der Prozesse der Produktion von wissenschaftlichem Wissen und der evidenzbasierten Managementpraxis (evidence-based management)
  • Kenntnis und Verbesserung der Regeln, Prozesse und Praktiken der Effizienzkontrolle bei der Durchführung und Realisierung von Entwicklungsprojekten

In Situ-Wissensmanagement
Das Management der Produktion, der Verbreitung und des Transfers von Wissen in das praktische Umfeld sowie die Prozesse zur Entwicklung von kollektivem Wissen, kollektivem Engagement und Forschungs-Aktions-Partnerschaften oder Interventionen in komplexen Situationen werden im Curriculum entwickelt.

Aufgaben der Führungspraxis
Auf der Grundlage einer kritischen Praxis und der Beherrschung von Management-Rechenschaftspraktiken werden die Doktoranden dazu angeleitet, über die Ethik von Produktions-, Dienstleistungs- und Konsumpraktiken und allgemeiner über die vielfältigen Aspekte und Auswirkungen organisierter Aktivitäten nachzudenken.

Durch ihre Ausbildung in diesen verschiedenen Bereichen des Managements, werden die Doktoren der Management-Praxis in der Lage sein, einen aktiven Beitrag zur Ausarbeitung und Verbreitung von praktischen und begründeten Führungsweisheiten zu leisten.

3. In-Situ-Training

Die Doktoren der Managementpraxis produzieren im Rahmen der Managementprozesse von Organisationen und Unternehmen in situ bestätigtes Wissen. Dieses Wissen wird nach Gültigkeitsregeln generiert, die den wissenschaftlichen Charakter sicherstellen und sowohl die Gründlichkeit und Stichhaltigkeit als auch die Verankerung in den Realitäten der Praxis garantieren.

Die Grundlage der Ausbildung liegt in den praktischen Situationen, in denen diese Kenntnisse eingesetzt werden. Der vom Business Science Institute umgesetzte Lernansatz beinhaltet eine ständige Kontextualisierung von Wissen und Methoden und eine direkte Verbindung zwischen dem Wissen und den aktuellen Erfahrungen der Teilnehmer. Es lädt sie auch dazu ein, eine gewisse Übertragbarkeit des auf diese Weise produzierten generischen Wissens anzustreben.

4. Pragmatisch orientierter Lernansatz

Der Lern- und Capacity-Building-Ansatz der Doctors of Business Administration basiert auf der Umsetzung der folgenden Prinzipien und Modellaktivitäten:

  • Verankerung in Situationen der Managementpraxis und des Handelns.
  • Die Lernenden sind in erster Linie für die Umsetzung seines Lernens und wissenschaftlichen Vorgehens verantwortlich. Die Professoren sind in den Lernprozess der Lernenden involviert, um sie anzuregen, zu unterstützen, Fragen zu stellen, Wissensquellen oder relevante Methoden vorzuschlagen und Feedback auf der Grundlage des Lernplans des Doktoranden zu geben.
  • Die Entwicklung methodischer Genauigkeit, die die Suche nach Evidenz in situ und die Kommunikation innerhalb der Peer-Gemeinschaft auf der Basis wissenschaftlicher Demonstration und Argumentation hervorhebt.
  • Die Durchführung von Intensivseminaren zur kritischen Reflexion des Wissensstandes, der Managementpraktiken sowie der Erkenntnistheorie und Methodologie wissenschaftlicher Erkenntnis.
  • Die Vernetzung von Austausch, Zusammenarbeit und Diskussion zwischen Gemeinschaften von Doktoranden, Professoren, ehemaligen Managern und Absolventen des Executive Doctorate in Business Administration (Fellows des Business Science Institute).
  • Die Realisierung eines Aktionsforschungsprojekts, das in einem Praxiskontext verankert ist und zu seiner Verteidigung innerhalb der Wissensgemeinschaft des Business Science Institute führt.
  • Intensive Tutorenpraxis zur Entwicklung kritischer Denkfähigkeiten und Kompetenzen und zur Begleitung von Lernprojekten.
  • Die Doktoranden werden zahlreichen Situationen und kollektiven Aktivitäten ausgesetzt, in denen ihre Fähigkeit getestet wird, erworbenes Wissen und fortgeschrittene Thesen zu kommunizieren, zu argumentieren und zu debattieren.

5. Forschungsorientierung und globales Netzwerk

Als Ausbildungs- und Forschungseinrichtung konzentriert sich das Business Science Institute auf die Erkenntnistheorie des Managements sowie auf die Praktiken der Wissensentwicklung, -validierung und des Wissenstransfers im Bereich der Organisationspraxis.

Das Business Science Institute ist ein internationales Netzwerk, das Gemeinschaften zusammenbringt, die auf einer strukturierten Basis interagieren, um sich auszutauschen, zu debattieren und die Entwicklung von Fähigkeiten und den Wissenstransfer zu erleichtern: die Gemeinschaft der Doktoren der Praxis (die Business Science Institute Fellows); der wissenschaftliche Rat des Business Science Institute; die Gemeinschaft der emeritierten Manager, die mit dem Business Science Institute assoziiert sind; und die Geschäftswelt sowie die damit verbundenen Fachkreise.